11.07.2020, 12:42
Es kann auch m.E. nur um die Zuschauerkalkulation gehen. Hindelang hat zwar die Corona-Krise als Grund ausgeschlossen und es als ein "allgemeines" Problem, ein bereits länger vorhandenes Dorn im Auge des DEB umschrieben. Aus seiner Sicht geschickt formuliert und es somit nicht auf Corona zu lenken. Denn der ECH hat mehr als doppelt so viele Zuschauer im Schnitt als der Durchschnitt der Liga. Warum dann dennoch kein höherer Etat möglich ist, müssen wir an anderer Stelle klären. Das Thema kennen wir ja leider. Aber genau das ist der Kasus Knacktus. Die Hannoveraner sind zu sehr von ihrem hohen Zuschauerschnitt abhängig, und das nicht erst seit einem Jahr. Sollte eine schlechte Saison folgen, trauen die Prüfer uns den kalkulierten Schnitt, unabhängig von Corona, wahrscheinlich nicht zu und sind skeptisch. Das ist ja Unsinn, da es die Statistik besagt, dass in den letzten 20 Jahren der Schnitt sich immer um die 2600/2700 bewegt hat, + Bonus Playoffs. Was ist besser: Sich auf die eigenen Fans, die treu sind, zu verlassen - oder auf eine Vielzahl von Sponsoren? Und jetzt den Bogen wieder in Richtung Corona: Genauso wie die Sponsorenseite definitiv nichts garantieren kann, ist auch der Zuschauerschnitt unsicher. Und der ECH eben besonders betroffen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es daran liegt. Es wäre vom DEB eine Frechheit, sodann die Lizenz zu verweigern. Es steckt ein bisschen Neid, Mißgunst und Machtspielchen dahinter. Warum gönnt man dem ECH nicht diesen Zuschauerkrösus? Was gibt es besseres für das deutsche Eishockey? Die Verantwortlichen von ECH haben wahrscheinlich das Thema etwas unterschätzt, ist ja für alle Neuland, ich mache da niemand einen Vorwurf. Jetzt wird man dem DEB eben genau das präsentieren, wonach es nichts mehr zu diskutieren gibt. Denn man hat die Fans, nachweislich im Rücken (>Zuschauerschnitt historisch, selbst bei schlechteren Saisons, oder siehenBeginn letzte Saison, die Fans sind da); SpradeTV kann einiges auffangen (Corona-Preisaufschlag 5'50+5€, der Fan würde es zahlen in meinen Augen); Hygienemaßnahmen vor Ort präzisieren (Fieber messen, Corona-App); Marketing-Maßnahmen für die Heimspiele um die Fans ins Stadion zu locken und zu motivieren; und schlussendlich ein großer Pluspunkt für den Turm: wir haben ein halboffenes Stadion>Stichwort Aerosole Ansteckung in geschlossenen Räumen. Dann kann der kalkulierte Schmitt nicht mehr als Grund herhalten. Es bleibt ja auch die Frage, welche Stadionauslastung möglich sein wird. In den Eishockey-News hat sich vor 2 Wochen Schaidnagel in Richtung 40/50% geäußert. Alles andere wäre nicht wirtschaftlich. Das würde dem ECH die Derbyeinnahmen und Topspieleinnahmen zwar wegreißen, aber da kommt dann SpradeTV ins Spiel. Das werden sie in der Vorlage für den DEB sicher auch berücksichtigen. Wenn es eine Beschränkung auf 1000 Zuschauer gibt, macht die Saison sowieso keinen Sinn. Denn dann kommen auch andere Maßnahmen wie der Abstandsregel. Dann haben wir eine Auslastung von vielleicht 10%. Daher verlieren wir nicht die Hoffnung. Wenn es 1 Jahr Regionalliga wird, wäre eine Katastrophe, da das ganze Team im Prinzip futsch ist. Das gleicht dann einem Neuaufbau. Will der DEB das denn wirklich provozieren? Eine Schande wenn es so kommt und dem Verein nicht die Chance gegeben wird, ihre Kultfans zu aktivieren, auch wenn das Stadionerlebnis ein anderes sein wird. Wenn der ECH 20% weniger Zuschauer hat, dann doch auch die anderen Vereine. Das sind zwar dann nicht 500 Fans pro Spiel, sondern nur 200-250, aber überlebensfähig ist dann jeder 2. Club auch nicht mehr. Und damit die Liga auch nicht mehr. Und ich traue es dem ECH auch zu, näher an den Schnitt zu kommen, der kalkuliert ist, als es bei anderen der Fall sein wird. Denn die GmbH um Gysau macht wie ich finde im Bereich Marketing vieles richtig. Zu guter Letzt gibt es ja noch die im Raum stehenden Fördergelder (bisher nur DEL und DEL 2). Hier muss der ECH dann einen größeren Anteil aus dem Topf erhalten, je nachdem wie viele Zuschauer fehlen im Vergleich zum kalkulierten, bzw. auch unter Berücksichtigung des Vorsaison Schnitts. Fazit: Wenn es an der Kalkulation Zuschauerschnitt liegt, sollten die Argumente m.E. reichen, um die Lizenz zu erhalten. Ob wir eine Eishockey-Saison 2020/2021 erleben werden? Daran glaube ich ehrlich gesagt nicht, da mit steigenden Corona-Zahlen im Herbst zu rechnen ist. Ohne Impfstoff wird es schwer. Welcher Politiker wird dort diese Hotspot-Ereignisse zulassen? Es wäre sehr schade. Hoffnung bleibt. Daumen sind fest gedrückt.