06.08.2020, 18:41
Ich glaube, dass die Lage im deutschen Vereinssport viel dramatischer ist, als wir es uns im Moment vorstellen, weil eben das Problem heute noch nicht „da“ ist, sondern nur berechnet wird und erst mit Beginn der nächsten Spielsaison praktisch zu lösen ist.
Im Eishockey ist Sommerpause und da ist alles noch so schön theoretisch und weit weg. Aber im Herbst kommt die Stunde der Wahrheit und dann wird es ohne staatliche Hilfen m.E. Insolvenzen geben, wo man versucht, trotz eingeschränkter Zuschauereinnahmen eine Oberligasaison zu spielen und irgendwie hinzufummeln.
Nehmen wir mal an, die Indians würden die Lizenz bekommen, nehmen wir an, man bekäme die Probleme mit der Einlasskontrolle, den Drittelpausen, den Toiletten in den Griff, Nehmen wir an, es gäbe eine bezahlbare Software und Mitarbeiter, mit denen man personalisierte Kartenbestellungen und Adressdaten verwalten und nach Zeitplan wieder löschen kann. Alles nicht geklärt, aber nehmen wir mal an, das wäre alles lösbar. Wie aber soll ein Verein, der bisher schon immer auf Kante finanzieren musste (und das müssen sie alle in Liga 3, sonst wären sie nicht hier unten), und massiv von den Zuschauereinnahmen abhängig ist, den Wegfall der Einnahmen aus Stehplätzen und Gästefan-Besuchern kompensieren? Das sind nicht nur ein paar hundert Euro pro Spiel. Halbierung des Kaders, massive Erhöhung der Eintrittspreise (wobei man gar nicht weiß, wie sich das auswirken würde), Not-Sitzplatztribünen, oder was? Fernsehgelder, wie im Profifußball gibt es in der OL leider nicht.
Ich glaube, dass einige der Vereine, die jetzt blauäugig eine Lizenz beantragen, obwohl sie keinen Ölscheich haben, böse erwachen werden am Ende des Jahres und ich kann mir nicht vorstellen, dass man im November wieder Hockey as usual spielen kann. Mit SIcherheit nicht.
Meiner Meinung nach gibt es nur einen Weg, einen teuren: Die staatliche Hilfe. Eine Art Ausfallbürgschaft für entgangene Zuschauereinnahmen, errechnet auf der Basis des Zuschauerschnitts der vorigen Saison. Jeder Verein braucht die Sicherheit, mit der gleichen Zahl verkaufter Sitz- und Stehplätze planen zu können, wie in der Vorsaison. Und ich denke, dass die Sportvereine der unteren Ligen genauso wichtig sind, wie Gastronomie, Kultur und was weiß ich, denn überall hängen Arbeitsplätze dran. Wenn der Sport unterhalb des großen Profigeschäfts der Sportmillionäre den Bach herunter geht, dann geht vieles kaputt, was sich nicht so schnell wieder reparieren lässt.
Im Eishockey ist Sommerpause und da ist alles noch so schön theoretisch und weit weg. Aber im Herbst kommt die Stunde der Wahrheit und dann wird es ohne staatliche Hilfen m.E. Insolvenzen geben, wo man versucht, trotz eingeschränkter Zuschauereinnahmen eine Oberligasaison zu spielen und irgendwie hinzufummeln.
Nehmen wir mal an, die Indians würden die Lizenz bekommen, nehmen wir an, man bekäme die Probleme mit der Einlasskontrolle, den Drittelpausen, den Toiletten in den Griff, Nehmen wir an, es gäbe eine bezahlbare Software und Mitarbeiter, mit denen man personalisierte Kartenbestellungen und Adressdaten verwalten und nach Zeitplan wieder löschen kann. Alles nicht geklärt, aber nehmen wir mal an, das wäre alles lösbar. Wie aber soll ein Verein, der bisher schon immer auf Kante finanzieren musste (und das müssen sie alle in Liga 3, sonst wären sie nicht hier unten), und massiv von den Zuschauereinnahmen abhängig ist, den Wegfall der Einnahmen aus Stehplätzen und Gästefan-Besuchern kompensieren? Das sind nicht nur ein paar hundert Euro pro Spiel. Halbierung des Kaders, massive Erhöhung der Eintrittspreise (wobei man gar nicht weiß, wie sich das auswirken würde), Not-Sitzplatztribünen, oder was? Fernsehgelder, wie im Profifußball gibt es in der OL leider nicht.
Ich glaube, dass einige der Vereine, die jetzt blauäugig eine Lizenz beantragen, obwohl sie keinen Ölscheich haben, böse erwachen werden am Ende des Jahres und ich kann mir nicht vorstellen, dass man im November wieder Hockey as usual spielen kann. Mit SIcherheit nicht.
Meiner Meinung nach gibt es nur einen Weg, einen teuren: Die staatliche Hilfe. Eine Art Ausfallbürgschaft für entgangene Zuschauereinnahmen, errechnet auf der Basis des Zuschauerschnitts der vorigen Saison. Jeder Verein braucht die Sicherheit, mit der gleichen Zahl verkaufter Sitz- und Stehplätze planen zu können, wie in der Vorsaison. Und ich denke, dass die Sportvereine der unteren Ligen genauso wichtig sind, wie Gastronomie, Kultur und was weiß ich, denn überall hängen Arbeitsplätze dran. Wenn der Sport unterhalb des großen Profigeschäfts der Sportmillionäre den Bach herunter geht, dann geht vieles kaputt, was sich nicht so schnell wieder reparieren lässt.