19.03.2024, 10:59
(18.03.2024, 12:03)Boerje schrieb: Man kann gegen die Bauern verlieren, Art und Weise machen aber auch eine Nacht danach noch wütend und diese beschissene Serie gibt Anlass dazu, grundsätzliche Dinge zu hinterfragen:
- Man hätte nach dem 1:2 / 1:3 eine Auszeit nehmen können, macht man nicht.
- Man hätte einen Spieler der 4. Reihe "opfern" können, der einen Spieler der Wedemark mit aus dem Spiel nimmt, macht man nicht.
- Man hätte ans erste Drittel bzw. die Leistung von anknüpfen können, macht man nicht.
- Man hätte weiter die Checks zu Ende fahren können, macht man nicht.
- Man hätte ne Strafzeit ziehen können, um ein Gegentor zu vermeiden, macht man nicht.
- Man hätte auf gewisse Spieler aufgrund zu großer Leistungsdiskrepanz verzichten oder weniger Eiszeit geben können, macht man nicht.
- Man hätte als vermeintlicher Führungsspieler oder mit Anspruch ein solcher zu sein - gekennzeichnet durch gewisse Buchstaben auf dem Trikot - vorangehen und die Mannschaft mitziehen können, dass man sich das in der Form nicht gefallen lässt, macht man nicht.
Das sind alles Dinge, die kann man unabhängig der Stärke des Gegners selbst beeinflussen, macht man aber nicht.
Und dann spielt man 5 enge Derbies in der ganzen Spielzeit, lässt sich aber im 2. PO-Spiel auf heimischen Eis ab dem 2. Drittel derart wehrlos und lustlos abschießen, sodass es in der höchsten Derbyniederlage der ganzen Saison gipfelt. Als Krönung quasi zur 20. Derbyniederlage in Folge. 1:7! Und es hätte zweistellig enden können. Kein Aufbäumen. Keine Führungsspieler. Vom Trainer im Stich gelassen. Und am Ende holt man sich den Applaus ab, da man um die Vereinsliebe der Anhänger weiß. Es ist einfach enttäuschend.
Ja, die Wedemark ist stärker besetzt, individuell besser ausgebildet und kostet vermutlich mehr. Brauchen wir nicht drüber diskutieren. Trotzdem kann man sie schlagen. Haben Halle, Essen, Duisburg, Rostock, Leipzig, Herne, Hamburg, Erfurt, Tilburg, Herford oder Krefeld auch geschafft - wir nicht. Und da stellt sich mir beim vorhandenen Personal auch irgendwann die Charakterfrage. Was bedarf es Motivation, in einem Spiel mal alle drei Drittel Vollgas gegen die Scorpions zu spielen? Wir haben gerade Playoffs, ausverkaufter Pferdeturm, 3:0-Sweep gegen Riessersee, die Bauern am freitag am Rande der Niederlage, führen 2x nach dem 1. Drittel 1:0 und dann gönnt man sich 2x im 2. Drittel eine Komplettauszeit. Das darf doch nicht wahr sein. Das versteh wer will, ich nicht.
Genau dass waren auch meine Gedankengänge nach Sonntag. Ich bin nicht verärgert weil man verloren hat, damit muss man gegen eine stärker besetzte Mannschaft immer rechnen, sondern WIE man verloren hat.
Und genau dies hat die Enttäuschung hervorgerufen die sicherlich einige jetzt haben.
Worin die Gründe dafür liegen... wird wohl ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren sein. Die gilt es vielleicht in diesem Sommer schonmal aufzurollen.
Jetzt irgendwem noch "eins auszuwischen" mittels irgendwelcher Transparente oder durch Schweigen (dass passierte vorgestern schon automatisch) wie von manchen gefordert kann man sich sparen und sollte man sich auch schenken. Wir sind in den Play-Offs. Dafür war eine ganze Hauptrunde Zeit, und dafür ist auch noch in der Sommerpause Zeit. Jetzt nicht - egal wie enttäuscht man ist.
Zumal ein Gesellschafter nicht in einem Viertelfinale gesagt haben wird, man möge jetzt bitte das Eishockeyspielen einstellen. Grundsätzliche Kritik (mMn sogar berechtigt) an der Geschäftsführung kann also genauso noch hinterher angebracht werden.
Ansonsten werde ich heute Abend wohl wie immer trotzdem da sein um meinen Verein zu sehen. Die Erwartungshaltung ist bei "0" und von einem Sieg gehe ich erst recht nicht mehr aus (auch wenn die "Leidenszeit" langsam mal genug sein sollte und das Fanherz sich mal wieder einen Erfolg verdient hätte). Ich fürchte aber, dass die Köpfe unserer Mannschaft schon von Beginn immernoch tief hängen werden und hoffe einfach, dass die Packung nicht zu hoch ausfällt.

