05.03.2025, 15:44
(05.03.2025, 13:59)Mikesz schrieb: Eishockeyfans lieben ihren Sport und analysieren für ihr Leben gern. Sehr oft dreht es sich dann bei Spielerbeurteilungen um Scorerpunkte oder ganz allgemein um Aktionen mit der Scheibe, auch wird über Powerplay deutlich mehr geschrieben, als z.B. über Unterzahlspiel. Alles ganz normal. Aber es gibt auch Helden im Spiel gegen den Puck. Insbesondere wieder einmal nach dem gestrigen Abend.
Als die Hannover Indians im Sommer 2024 einen jungen 21-jährigen Verteidiger verpflichteten, waren die Reaktionen somit auch geringer, als bei der Bekanntgabe der Kontingentstellen im Kader. Polemisch ausgedrückt engagierten die Hannoveraner einen Verteidiger, der weder durch läuferische Brillanz noch durch überragende Stocktechnik auffällt, beides mögen sogar Schwachpunkte des 1,94m-Hünen sein. Tore schießen ist dazu absolut nicht sein Ding. In 144 Oberliga-Partien fand nur ein Schuss des lange in Landshut ausgebildeten Defenders den Weg ins Tor (vs. Rostock). Sein Herz aber lässt der gebürtige Passauer bei jedem Wechsel auf dem Eis. Teilweise aufgrund des Spielverlaufs temporär nur mehr drei Verteidiger im Kader wie zuweilen im Spätherbst? Kein Problem, der Ex-Erfurter kann gefühlt minutenlang durchspielen, geht förmlich auf in seiner Aufgabe. Es gibt Unterzahl für die Hannover Indians? Egal, der Rechtsschütze gehört stets verlässlich zum ersten Pairing und kann auch hier in der Crunchtime mal zwei Wechsel am Stück nehmen. Gegner an der Bande festmachen, Passwege zustellen, Rebounds des eigenen Goalies einsammeln, Schüsse blocken als Passion. Weder der Gegner noch man selbst wird geschont. Strafzeiten? Halten sich absolut im Rahmen. Es gibt Trainer, die Akteure auf verschiedenen Karrierestationen als ‚ihre‘ Spieler zu Dauerbegleitern machen, da sie für eine Identität stehen, die der Coach auf dem Eis sehen möchte. Im Falle von R. Joly und seinem Schützling im dritten Jahr – Fabian Belendir – passt diese Verbindung aus Siegeswille und Kampfgeist wie die Faust aufs Auge. Dazu gilt die Nr. 54 der Hannover Indians eigentlich als Ironman, seit Sommer 2022 fehlte der Name Belendir so gut wie nie im Line-up seiner Teams. Einzig ein Ereignis im Dezember 2023 kommunizierte sein damaliger Stammklub aus Dresden mit der Folge Mittelhandbruch, was zu einem mehrwöchigen Ausfall geführt hatte. Der Grund? Eine Auseinandersetzung im Trikot Erfurts mit einem Gegenspieler direkt beim ersten Bully. Sein Gegenüber? Trägt bei den Hannover Indians die Nr. 40 und ist nun eine Saison später Belendirs verlässlicher Partner in Unterzahl, P. Messing…
Schön mal wieder von dir zu "hören".
Und ja, da hast du absolut recht. Seine Spielweise ist unauffällig, aber durchweg effektiv.

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Då som nu för alltid!
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