13.01.2016, 20:25
(13.01.2016, 18:29)bm_tie schrieb: Dessen ist sich MS ganz sicher bewußt, die Nummer kennt er seit Anbeginn der Scorpions, dat is dat Schaaalke-Syndrom.
DIE Aussage finde ich klasse
Zur Diskussion: Anders als GuinnessGunnar bin ich der Meinung, dass so ein Geplänkel zwischen den Vereinen durchaus positiv genutzt werden kann. In diesem Fall verhalten sich die Indians in meinen Augen vorbildlich (z.B. die Stellungnahme und das Herunterspielen von Nebenkriegsschauplätzen) und das war auch zu Zeiten Wroblewski's ein guter Weg, negative Aussagen Stichnoth's den Indians gegenüber positiv zu nutzen und zu vermarkten (z.B. "kalt, dreckig, laut"). Ich glaube, dadurch standen beide Vereine eine gewisse Zeit in der Öffentlichkeit und hat auch beiden ein gewisses Zuschauerinteresse gebracht. Es soll nicht eskalieren und ausufern, aber eine gesunde Rivalität, wo jeder Verein seine Eigenheiten in den Vordergrund spielt, spielt vor allem den Indians in die Karten. Wir haben dazu einfach die interessantere Basis, den Kult, das Stadion und die Fans, die in ganz Deutschland gern gesehene Gäste sind. Unsere Konkurrenz macht sich damit nur selbst kaputt (Eishalle, Fans usw.)...
[Wenn man dies mal weiterspinnt, so haben die Indians klar mehr Vorteile von einer gegenseitigen Abgrenzung, als von einem Miteinander. Für was stehen die Scorpions und deren Fans? Zu DEL-Zeiten war es der sportliche Erfolg, aber mittlerweile ist man diesbzgl. auf Augenhöhe und keiner der beiden Vereine schlägt einen Nutzen aus diesem Argument. Historie? Haben beide Vereine. Die Scorpions tendenziell eher zu DEL-Zeiten mit der Meisterschaft 2010, der ECH auch (egal ob DEL-Zeiten, Oberligaaufstiege, Insolvenz usw.). Bzgl. Stadion und Fans liegen die Pluspunkte allein bei den Indians. Finanziell mögen die Scorpions ein besseres Image haben, doch waren sie lange abhängig von einem Mäzen, der die Erfolge in der DEL "erkaufte" bzw. deren Verluste aus der privaten Tasche ausglich bzw. übernahm. Mittlerweile ist man in der Oberliga angekommen und weiß um den Konkurrenzkampf auf dem Sponsorenmarkt.
Und nicht zu vergessen kommt als letztes noch die Vereinsphilosophie - das in meinen Augen auf gar keinen Fall unterschätzt werden darf - denn die Vermutung oder Rechnung, dass wenn man z.B. beide Vereine zu einem fusionieren würde, mehr Zuschauer, mehr Sponsoren usw. für ein sportlich erfolgreicheres bzw. ansehnlicheres Eishockey in der DEL 2 oder gar DEL dienen könnten, ist ein Trugschluss. Ich wage zu behaupten, das wäre nicht der Fall! Denn zwangsläufig kommt irgendwann die Stadion- und Identitätsfrage und da gibt es (zum Glück!!!) am Pferdeturm noch viele Romantiker, die auf den Pferdeturm mit all seinen Macken stehen und auch unterklassiges Eishockey unterstützen bzw. einem Konstrukt abgeneigt wären, welches ohne Identität wäre. Nicht umsonst ist man stolz auf seine Geschichte und Tradition. Ich würde z.B. einem neuen Konstrukt fernbleiben, weil ich mich nicht damit identifizieren könnte. Für mich gibt es die Indians bzw. den ECH am Pferdeturm und nichts anderes (insbesondere keine Personen des Konkurrenten in vermeintlichen Führungspositionen des etwaigen neuen Konstrukts). Natürlich hoffe ich, dass wir irgendwann wieder DEL 2 spielen, gerne auch Deutscher Meister werden können. Aber ich bin realistisch genug zu wissen, dass dies in absehbarer Zeit nicht der Fall sein wird...]
Wer profitiert also von einem Miteinander? Die Indians und deren Anhänger nicht - meine Meinung.
Und auch wenn es kleine Geldbeträge sind, bevorzuge ich eine gesunde Rivalität, wo ich auf etwaige Mehreinnahmen für einen Spieler verzichten kann. Dann müssen es eben die 17 anderen Spieler richten oder man wirft einen Jugendspieler ins kalte Wasser und ermöglicht ihm die Chance, zu lernen und sich zu beweisen...