23. Spieltag: ECH - Duisburg

[TurmOldie]

Aber genau das ist es, was ja einige schon geschrieben haben , die GF kommuniziert einfach nicht mit den Fans. Das ist in meinen Augen echt dass größte Problem.

Den, auch da stimme ich zu, wir haben genug Talent in der Mannschaft. Das war am Anfang zu sehen.

Genau das ist es. Der Kitt, der eine Eishockeyszene zusammenhält, ist das Management. Es hat u.a. die Aufgabe, aus Team, Sponsoren, Fans und Medien eine „Gemeinde“ zu formen, deren Beteiligte das Gefühl haben, in einem Boot zu sitzen. Das Management muss das Geschehen so geschickt moderieren und verkaufen, dass das, was in dieser Szene geschieht, für alle Beteiligten durchsichtig und akzeptabel wird. So verkauft man seine Produkte, auch die „Ware“ Eishockey. Das hat am Turm seltsamer Weise noch nie geklappt. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich hier im Forum ab und an so gute Anregungen finde, wie man es eigentlich vermitteln könnte und frage mich, wieso die Verantwortlichen das nicht auf die Reihe kriegen – und wenn, dann viel zu spät. Warum gibt es bei uns keine sensible Öffentlichkeitsarbeit?
Es gibt hier so viel (teils auch situationsbedingt unsachliche) Kritik, aus einem Frust geboren, einfach nicht zu wissen, was hier am Turm im Moment gespielt, gemeint und geplant wird und 95% dieser Kritik würde es meiner Meinung nach nicht geben, wenn das Management sich kommunikativ und moderierend verhalten würde. Das Ergebnis dieses (ja, ich nenne es so) Versagens ist, dass dabei alle auf der Strecke bleiben und Schaden nehmen: Das Team, die Co-Trainer, die Fans und zum Teil auch das, was man seit dem Neuanfang mit PeeWee (ja, auch er gehört zu denen, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten verdient gemacht haben um den Neuanfang) aufgebaut wurde. Der nächste Schritt zu FC war nur folgerichtig, es ging sichtbar aufwärts und wir wurden in der vorigen Saison belohnt mit einem Hockey, das uns begeisterte und uns glauben ließ, es würde jetzt kontinuierlich ein neues Team aufgebaut mit Luft nach oben. Wir sind verwöhnt worden. Wir haben DS gelobt für sein glückliches Händchen. Nun sind wir wieder da, wo wir am Ende seiner ersten Saison waren: Er kommuniziert nicht mit der Öffentlichkeit, er moderiert nicht, man weiß nicht, was er meint und was er plant – alles wie gehabt. Und das Händchen war eben dieses Mal auch nicht so glücklich.

Es ist leicht zu sagen, dass es am  Trainer liegt. Für mich ist das zu einfach. Ich habe hier schon vor der Saison Zweifel gehabt, ob Pohanka so würde einschlagen können, wie wir ihn in der vorigen Saison wahrgenommen haben und gemeint, dass es sehr wichtig sei, wenigstens auf die zweite Konti-Stelle einen Topscorer zu verpflichten, als Absicherung. Ansonsten aber habe auch ich es für möglich gehalten, dass das neue Team mit anderen Mitteln ähnlich gut abschneiden könnte, wie das alte. Da habe ich mich geirrt.
Wir haben alle gewusst, wie viele Scorerpoints uns zum Saisonende verlassen haben und viele Forumer haben das mit Sorge hier ausgerechnet. 

Ergebnis: Man hat das tatsächlich nicht wettmachen können.  Man hat es am Turm auch wieder nicht geschafft, ein Konti-Duo zu engagieren, das gemeinsam so dominiert wie Budd und Adams etwa. Wenn wir Darcy und Sanders nicht aus HF geerbt hätten, würde ich sagen, wir schaffen das in der Oberliga einfach nie. Und wir müssen akzeptieren, dass das Händchen von DS in dieser Saison nicht so vom Glück begünstigt war. Leider nicht nur das Händchen, wie ich meine.

Ich bin jedenfalls der Meinung, es liegt nicht an den Aushilfstrainern, sondern daran, dass in dieser Saison ein Team spielt, das in der Spitze komplett anders und schwächer  ist, als das in der Vorsaison. Es hat definitiv mehr Potential, als es im Moment zeigt, aber es ist insgesamt schlechter. Ich glaube, das müssen wir realisieren und ich vermute, auch FC würde aus diesem Team nicht das herausholen können, was die Fans nach der Vorsaison erwartet haben hinsichtlich Spielsystem, Spirit, und Kampfmoral. Mir tun die jungen Spieler leid, die sich nach den Erfahrungen dieser Saison sicherlich einen anderen Arbeitgeber suchen werden, um dort zu zeigen, dass sie mehr können, als das, was sie hier zeigen konnten. Eine solche Saison will man nicht noch einmal spielen. Damit ist dann auch ein Stück Neuanfang dahin. Das hätte bei geschickterer Öffentlichkeitsarbeit nicht sein müssen, denke ich. Als Fan akzeptiert man manches, wenn es einem erklärt wird, aber nicht, wenn man das Gefühl hat, "da oben" nicht für wichtig genommen zu werden, nicht zum "Team" zu gehören. Schade, sehr schade.