14.03.2014, 23:46
Liebe Indianer, liebe Turm-Begeisterte,
seit einigen Monaten und auch in den letzten 48 Stunden kursieren Gerüchte, Halbwahrheiten und Mutmaßungen, denen ich mit diesem offenen Brief nun einmalig und hoffentlich abschließend entgegnen möchte.
ZU MIR
Ich bin Hannes Lambert, derzeit 33 Jahre alt, verheiratet und Papa einer 5-jährigen Tochter. Seit 2004 bin ich Sänger der hannoverschen Band LAMBERT. Seit Mai 2012 arbeite ich halbtags als Projektleiter Filmproduktion bei der NOT REAL! medien design GmbH, die seit vielen Jahren auch Medienpartner der Indians ist.
DIE INDIANS UND ICH
Zu meinen Aufgaben als Projektleiter gehörte es von Anfang an auch, die Filme der Indians maßgeblich zu betreuen und zu realisieren. Dies mache ich seit Beginn der Saison 2012/2013. Bereits während der Sommerpause 2012 wurden die ersten Filme für den Saisonstart umgesetzt. Im Wechsel mit unserem damaligen Azubi filmte ich zudem die Heimspiele der Indians aus dem Sprecherturm heraus. Diese Aufnahmen wurden dann zur Analyse durch die Trainer und für die öffentliche Spielzusammenfassung „Highlights, Checks & Tore“ genutzt.
DIE „RETTER-HYMNE“
Am 27. Februar 2013 sah ich die Pressekonferenz und die anschließende Fanversammlung zur Insolvenz der Hannover Indians GmbH. Besonders die damalige Solidarität der Fans mit ihrem Verein hat mich tief berührt. Zusammen mit LAMBERT-Keyboarder Andrei Heidelin entstand daraufhin der Titel „Hier am Turm“. Ohne konkretes Ziel, ohne Hintergedanken, ohne Kalkül. Die besten Lieder entstehen aus dem Bauch, einer Emotion oder einem bestimmten Gefühl heraus - so auch hier! Da ich mein Heimstudio wegen Umbauarbeiten nicht nutzen konnte, wurde der Titel am Abend des 31. Februar 2013, im Büro der NOT REAL! medien design GmbH aufgenommen. Als ich mit den Aufnahmen fertig war und zu Hause eine erste Version gemischt hatte, schickte ich das Lied meinem Chef Carsten Meiners. Da er mir die Büroräume zur Verfügung stellte und ich irgendwie auch stolz auf diesen Titel war, sollte er es zuerst hören. Am Morgen des 1. März 2013 erhielt ich dann (u.a.) einen Anruf des damaligen Geschäftsführers Dirk Wroblewski, der das Lied offenbar gehört hatte und uns (Andrei und mich) unter Tränen bat, das Lied beim folgenden Heimspiel im Stadion zu spielen. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Lied in die Retterkampagne integriert. Die Band LAMBERT stiftete daraufhin auch alle übrigen Exemplare ihrer damaligen CD „Hannover rockt!“, um daraus resultierende Einnahmen ebenfalls dem Retterkonto zukommen zu lassen. Auch alle sonstigen Einnahmen (Spenden, etc.) gingen zu 100% auf das „Retterkonto“.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Mit dem Lied wollte die Band und / oder ich Geld verdienen
- Mit dem Lied bin ich bewusst auf einen "Zug aufgesprungen"
RICHTIG IST
Bis zum heutigen Tag haben weder ich noch die Band auch nur einen einzigen Cent mit oder durch die "Retterhymne" verdient! Wir haben Freunde und Fans gewonnen. Dies war aber zu keiner Zeit Berechnung oder Kalkül sondern ein Ergebnis der Retterhymne. Zu jeder (!) Zeit. Auf die CD "Stand der Dinge" gehe ich gleich gesondert ein.
KATHRIN MÜLLERCHEN
Ab dem Zeitpunkt der Insolvenz hörte ich den Namen häufiger. Kathrin Müllerchen kannte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Virtuell und real hörte und las ich (auch hier) immer wieder Gerüchte, Mutmaßungen und Halbwahrheiten. Mich wunderte, warum man nicht MIT ihr, sondern immer nur ÜBER sie sprach / schrieb. Ende März 2013 entschloss ich mich dann, einen Termin bei und mit Kathrin Müllerchen zu vereinbaren. Dieser kam auch umgehend und ohne Vorbehalte zustande. Dieses erste Gespräch zeigte recht schnell, dass ein persönliches Gespräch überfällig war. Weil ich selbst erst ein Jahr am Turm war und daher zu den vielen Vorwürfen gegen sie nichts sagen konnte, bat ich um ein zweites Gespräch mit und bei ihr. Im nächsten Schritt kontaktierte ich ein Vorstandsmitglied der ECHten Hannoveraner und lud ihn auf einen Kaffee in unseren Garten ein. Zusammen mit ihm gab es dann einen weiteren, sehr angenehmen und hilfreichen Termin bei Kathrin im Turm. Im weiteren Verlauf habe ich die Gespräche den ECHten Hannoveranern und Kathrin Müllerchen überlassen. Daher kann ich zu diesen Inhalten nix sagen. Der Kontakt zwischen Kathrin, ihrem Mann, ihrer Familie und mir blieb jedoch bestehen und über die Sommerpause entwickelte sich eine Freundschaft die bis heute auch anhält.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Ich habe Partei ergriffen und schieße seit dem ersten Gespräch gegen Bomber, Harzer oder sonstwen
RICHTIG IST
In das erste Gespräch bin ich als neutrale Person gegangen. Ich war selbst schon Opfer von Rufmord und bin in diesem Punkt vielleicht übersensibel. Ich wollte Kathrin zuhören und ihre Version hören. Im Verlauf dieser Schlichtung wurde sehr schnell klar, dass mit der "Gegenseite" schwer zu verhandeln sein würde. Ich habe dennoch keine Partei ergriffen und die weiteren Gespräche anderen überlassen - genau aus diesem Grund. Doch dann kam es zur Eskalation...
DIE ESKALATION
Die Betriebsratssitzung zur Stadionzukunft stand an und Bomber signalisierte in einem virtuellen Chat mit mir, dass (sinngemäß) "sie da ihr blaues Wunder erleben wird". Das machte mich stutzig. Dann folgte der Aufruf, eine schnelle Fanbeauftragten-Wahl anzusetzen. Für mich war klar, dass diese Wahl gedacht war, um die Position von Bomber zu stärken und dann bei der Betriebsratssitzung gegen Kathrin aufzutreten. Ich habe dann öffentlich gesagt, dass Bomber meine Stimme immer bekommt - nur nicht vor dieser Sitzung. Das löste eine Welle des Protestes aber auch der Zustimmung aus. Ergebnis dieser Welle war, dass man (nach viel hin und her und reichlich lamentieren) die Wahl verschob. Mehr wollte ich nicht. Ich hatte oft und ausgiebig betont, wie sehr ich die Arbeit und die Menschen Harzer und Bomber schätzte. Doch die Welle war nicht mehr aufzuhalten. Das war mein persönlicher "TAG X". Damit hatte ich offenbar klar Stellung bezogen. Zumindest in den Augen meiner plötzlichen "Gegner". Seit diesem Tag gibt es aus meiner Sicht zwei "Lager" am Turm. Und ich möchte die einzelnen Lager nicht bewerten. Fakt ist aber, dass ich zum Zeitpunkt meiner öffentlichen Bekundung noch neutral war. Und eben WEIL ich neutral war und die Gespräche mit Kathrin bis dahin super verlaufen waren, wollte ich mit meiner Stimme FÜR Bomber nicht automatisch Position GEGEN Kathrin beziehen. Das wäre nicht mehr neutral gewesen. Diese ausgeschlagene Stimme (zu diesem Zeitpunkt!) war die Wende.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Ich habe mir nur Kathrins Meinung angehört und hätte, wenn ich doch so neutral war, auch die Gegenseite hören müssen
- Ich habe die Gegenseite beschuldigt, eine "Hexenjagd" und einen "persönlichen Feldzug" gegen Kathrin zu führen.
RICHTIG IST
Der Form halber hätte ich das tun müssen. Das ist wahr. Das war ein Fehler. Ich hätte mich mit der "Gegenseite" an einen Tisch setzen müssen und mir die ganzen Vorwürfe gegen Kathrin auch anhören müssen. Um dieses spätere Totschlag-Argument im Keim zu ersticken. Das hätte ich tun müssen, wenn mein erstes Ziel die "Vermittlung" gewesen wäre. So war es aber nicht. Kathrins Name war in aller Munde. Permanent. Durch meine damalige "Bekanntheit" am Turm erzählte man mir wirklich JEDE (!) Geschichte, die es zum damaligen Zeitpunkt zu erzählen gab. Sie war in meinem Kopf für ALLES verantwortlich und eine Art Flatrate-Sündenbock. Mich faszinierte das irgendwie. Wie gesagt. Ich war selbst schon Opfer von Rufmord und weiß daher ungefähr, welche "Begleitsymptome" es gibt und auf was man besonders achten muss. Für mich war ein Faktum klar. Sie war (abgesehen von ihrer Familie und ihren Mitarbeitern) alleine gegen eine unzählige Masse an echten, virtuellen und solidarischen Fans. Das Gewicht stimmte nicht. Es gab für mich nur zwei Erklärungen für ihre Handlungen: Entweder ist sie eine psychopathische Geisteskranke oder sie steht bedrängt in der Ecke und schlägt nur noch um sich. Und nur DAS (!) wollte ich für mich herausfinden. Ich wollte sie kennenlernen und (ganz wichtig!) ihr mal zuhören. Ich habe keine Fragen gestellt, ihr keine Vorwürfe gemacht und sie in keiner Form bedrängt. Ich habe nur einen Kaffee getrunken und ihr und ihrem Mann Hajo zugehört. Später ergriff ich Partei und verlor damit meine Neutralität. Das stimmt. Weil sich damals schon abzeichnete, was bis heute Bestand hat. Es gab ein kleines aber lautes Lager, mit dem nicht zu reden war. Ich konnte nicht argumentieren, ich konnte nicht erklären. Ich traf auf eine Wand aus Sturheit und Verbortheit. Auch viele meiner heutigen Freundinnen und Freunde gehörten zu diesem Lager. Aber sie hörten zu, waren interssiert und sich auch die Mühe gemacht, Dinge durch eine andere Brille zu sehen. Zum Glück. Ob man die systematische Zerstörung der Person Kathrin Müllerchen nun "Hexenjagd" oder "persönlichen Feldzug" nennt, ist im Grunde völlig unwichtig und Wortklauberei. Das Ergebnis ist, dass die Familie Müllerchen (die immer am Turm zu Hause war) verkaufen wird. Somit führte dieser Weg zwar am Ende zum Ziel, es macht den Weg aber nicht zu einem besseren.
DIE LAMBERT-CD "STAND DER DINGE"
Während der Sommerpause (die "Lager" gab es schon) blieben mir sehr viele Indianer treu. Und auch die Hymne blieb am Leben. Sie wurde in Autos gespielt, zum Klingelton gemacht oder mir an der Supermarktkasse ins Ohr gesungen. Ich habe virtuell und real sehr um dieses Lied gekämpft. Nicht aus wirtschaftlichem sondern aus künstlerischem Interesse. So ein Lied schreibt man einmal im Leben. Wenn es dann unter einen Politikzug rollt und verschwindet, kämpft man dagegen. So ein Lied ist wie ein Kind. Und "Hier am Turm" war und ist für mich ein sehr schönes Kind!
Immer wieder tauchte die Frage auf, wann man denn die Hymne auf CD kaufen könne. Ich antwortete dann immer, dass es für eine CD-Produktion Geld brauche und wir als Band dieses Geld (ohne Hilfe) alleine nicht aufbringen können. Irgendwann wurde ich zu einem Gespräch ins "Wigwam" an den Pferdeturm gebeten und ein Indians- (und hoffentlich auch LAMBERT-) Fan drückte mir eine vierstellige Summe Geld in die Hand. Kommentar: "Reicht das für die CD?". Ja, das Geld reichte. Die CD "Stand der Dinge" erschien. Die Band wollte dann von sich aus 2 Euro jeder am Turm verkauften CD an den Nachwuchs spenden, weil es diese CD ohne Indians ja nicht gegeben hätte und man so auch ein wenig "zurückgeben" wollte. Besagter CD-Finanzierer-Fan stimmte zu und Kathrin erklärte sich bereit, die CD (ohne Gegenleistung!) am Turm zum Verkauf anzubieten.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Spätestens jetzt macht sich die Band die Taschen voll
- Jetzt macht sich Kathrin die Taschen voll
RICHTIG IST
Ich habe 200 Exemplare der CD an den Turm gebracht. Verkauft wird die CD dort für 10 Euro. 2 Euro gehen an den Verein. 8 Euro der CD gehen vollständig (!) zurück an den Fan, der sie bezahlt halt. Bleiben? Exakt! 0 Euro! Kein Cent für die Band, kein Cent für Kathrin! Bis zum heutigen Tag wurden ca. 30 CDs am Turm verkauft. Somit bleibt der Fan auf seinem ausgelegten Geld und der Nachwuchs auf seiner Spende sitzen.
EIN FAZIT
Im Jahr 2013 habe ich mit den Indians Momente erlebt, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Dafür bin ich auch unglaublich dankbar. Die Mehrheit unter den Indianern ist wunderbar, klar denkend und sehr reflektiert. Ich hoffe sehr, dass wir noch bei vielen Gelegenheiten klönen, lachen und Spaß zusammen haben werden. Ich bleibe im Herzen Indianer. Auch, wenn ich vorerst zu keinem Spiel mehr komme.
Meine Dauerkarte habe ich, nach den Pöbeleien am Turm gegen mich, abgegeben. Ich bin zu sensibel, um mir das freiwillig anzutun.
Sobald sich am Turm grundlegend etwas geändert hat und ein frischer, unpolitischer Wind weht, würde ich mir gerne wieder das eine oder andere Spiel mit euch ansehen. Mit Freunden. Am Turm. Bis dahin wünsche ich allen Indianern von Herzen ein waches Gemüt und ein gutes Bauchgefühl. Stellt Fragen, wenn etwas "komisch" scheint und lasst nicht zu, dass man euch als "Masse" instrumentalisiert, indem Andere für euch sprechen.
Auf bald. Danke!
Euer Hannes
seit einigen Monaten und auch in den letzten 48 Stunden kursieren Gerüchte, Halbwahrheiten und Mutmaßungen, denen ich mit diesem offenen Brief nun einmalig und hoffentlich abschließend entgegnen möchte.
ZU MIR
Ich bin Hannes Lambert, derzeit 33 Jahre alt, verheiratet und Papa einer 5-jährigen Tochter. Seit 2004 bin ich Sänger der hannoverschen Band LAMBERT. Seit Mai 2012 arbeite ich halbtags als Projektleiter Filmproduktion bei der NOT REAL! medien design GmbH, die seit vielen Jahren auch Medienpartner der Indians ist.
DIE INDIANS UND ICH
Zu meinen Aufgaben als Projektleiter gehörte es von Anfang an auch, die Filme der Indians maßgeblich zu betreuen und zu realisieren. Dies mache ich seit Beginn der Saison 2012/2013. Bereits während der Sommerpause 2012 wurden die ersten Filme für den Saisonstart umgesetzt. Im Wechsel mit unserem damaligen Azubi filmte ich zudem die Heimspiele der Indians aus dem Sprecherturm heraus. Diese Aufnahmen wurden dann zur Analyse durch die Trainer und für die öffentliche Spielzusammenfassung „Highlights, Checks & Tore“ genutzt.
DIE „RETTER-HYMNE“
Am 27. Februar 2013 sah ich die Pressekonferenz und die anschließende Fanversammlung zur Insolvenz der Hannover Indians GmbH. Besonders die damalige Solidarität der Fans mit ihrem Verein hat mich tief berührt. Zusammen mit LAMBERT-Keyboarder Andrei Heidelin entstand daraufhin der Titel „Hier am Turm“. Ohne konkretes Ziel, ohne Hintergedanken, ohne Kalkül. Die besten Lieder entstehen aus dem Bauch, einer Emotion oder einem bestimmten Gefühl heraus - so auch hier! Da ich mein Heimstudio wegen Umbauarbeiten nicht nutzen konnte, wurde der Titel am Abend des 31. Februar 2013, im Büro der NOT REAL! medien design GmbH aufgenommen. Als ich mit den Aufnahmen fertig war und zu Hause eine erste Version gemischt hatte, schickte ich das Lied meinem Chef Carsten Meiners. Da er mir die Büroräume zur Verfügung stellte und ich irgendwie auch stolz auf diesen Titel war, sollte er es zuerst hören. Am Morgen des 1. März 2013 erhielt ich dann (u.a.) einen Anruf des damaligen Geschäftsführers Dirk Wroblewski, der das Lied offenbar gehört hatte und uns (Andrei und mich) unter Tränen bat, das Lied beim folgenden Heimspiel im Stadion zu spielen. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Lied in die Retterkampagne integriert. Die Band LAMBERT stiftete daraufhin auch alle übrigen Exemplare ihrer damaligen CD „Hannover rockt!“, um daraus resultierende Einnahmen ebenfalls dem Retterkonto zukommen zu lassen. Auch alle sonstigen Einnahmen (Spenden, etc.) gingen zu 100% auf das „Retterkonto“.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Mit dem Lied wollte die Band und / oder ich Geld verdienen
- Mit dem Lied bin ich bewusst auf einen "Zug aufgesprungen"
RICHTIG IST
Bis zum heutigen Tag haben weder ich noch die Band auch nur einen einzigen Cent mit oder durch die "Retterhymne" verdient! Wir haben Freunde und Fans gewonnen. Dies war aber zu keiner Zeit Berechnung oder Kalkül sondern ein Ergebnis der Retterhymne. Zu jeder (!) Zeit. Auf die CD "Stand der Dinge" gehe ich gleich gesondert ein.
KATHRIN MÜLLERCHEN
Ab dem Zeitpunkt der Insolvenz hörte ich den Namen häufiger. Kathrin Müllerchen kannte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Virtuell und real hörte und las ich (auch hier) immer wieder Gerüchte, Mutmaßungen und Halbwahrheiten. Mich wunderte, warum man nicht MIT ihr, sondern immer nur ÜBER sie sprach / schrieb. Ende März 2013 entschloss ich mich dann, einen Termin bei und mit Kathrin Müllerchen zu vereinbaren. Dieser kam auch umgehend und ohne Vorbehalte zustande. Dieses erste Gespräch zeigte recht schnell, dass ein persönliches Gespräch überfällig war. Weil ich selbst erst ein Jahr am Turm war und daher zu den vielen Vorwürfen gegen sie nichts sagen konnte, bat ich um ein zweites Gespräch mit und bei ihr. Im nächsten Schritt kontaktierte ich ein Vorstandsmitglied der ECHten Hannoveraner und lud ihn auf einen Kaffee in unseren Garten ein. Zusammen mit ihm gab es dann einen weiteren, sehr angenehmen und hilfreichen Termin bei Kathrin im Turm. Im weiteren Verlauf habe ich die Gespräche den ECHten Hannoveranern und Kathrin Müllerchen überlassen. Daher kann ich zu diesen Inhalten nix sagen. Der Kontakt zwischen Kathrin, ihrem Mann, ihrer Familie und mir blieb jedoch bestehen und über die Sommerpause entwickelte sich eine Freundschaft die bis heute auch anhält.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Ich habe Partei ergriffen und schieße seit dem ersten Gespräch gegen Bomber, Harzer oder sonstwen
RICHTIG IST
In das erste Gespräch bin ich als neutrale Person gegangen. Ich war selbst schon Opfer von Rufmord und bin in diesem Punkt vielleicht übersensibel. Ich wollte Kathrin zuhören und ihre Version hören. Im Verlauf dieser Schlichtung wurde sehr schnell klar, dass mit der "Gegenseite" schwer zu verhandeln sein würde. Ich habe dennoch keine Partei ergriffen und die weiteren Gespräche anderen überlassen - genau aus diesem Grund. Doch dann kam es zur Eskalation...
DIE ESKALATION
Die Betriebsratssitzung zur Stadionzukunft stand an und Bomber signalisierte in einem virtuellen Chat mit mir, dass (sinngemäß) "sie da ihr blaues Wunder erleben wird". Das machte mich stutzig. Dann folgte der Aufruf, eine schnelle Fanbeauftragten-Wahl anzusetzen. Für mich war klar, dass diese Wahl gedacht war, um die Position von Bomber zu stärken und dann bei der Betriebsratssitzung gegen Kathrin aufzutreten. Ich habe dann öffentlich gesagt, dass Bomber meine Stimme immer bekommt - nur nicht vor dieser Sitzung. Das löste eine Welle des Protestes aber auch der Zustimmung aus. Ergebnis dieser Welle war, dass man (nach viel hin und her und reichlich lamentieren) die Wahl verschob. Mehr wollte ich nicht. Ich hatte oft und ausgiebig betont, wie sehr ich die Arbeit und die Menschen Harzer und Bomber schätzte. Doch die Welle war nicht mehr aufzuhalten. Das war mein persönlicher "TAG X". Damit hatte ich offenbar klar Stellung bezogen. Zumindest in den Augen meiner plötzlichen "Gegner". Seit diesem Tag gibt es aus meiner Sicht zwei "Lager" am Turm. Und ich möchte die einzelnen Lager nicht bewerten. Fakt ist aber, dass ich zum Zeitpunkt meiner öffentlichen Bekundung noch neutral war. Und eben WEIL ich neutral war und die Gespräche mit Kathrin bis dahin super verlaufen waren, wollte ich mit meiner Stimme FÜR Bomber nicht automatisch Position GEGEN Kathrin beziehen. Das wäre nicht mehr neutral gewesen. Diese ausgeschlagene Stimme (zu diesem Zeitpunkt!) war die Wende.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Ich habe mir nur Kathrins Meinung angehört und hätte, wenn ich doch so neutral war, auch die Gegenseite hören müssen
- Ich habe die Gegenseite beschuldigt, eine "Hexenjagd" und einen "persönlichen Feldzug" gegen Kathrin zu führen.
RICHTIG IST
Der Form halber hätte ich das tun müssen. Das ist wahr. Das war ein Fehler. Ich hätte mich mit der "Gegenseite" an einen Tisch setzen müssen und mir die ganzen Vorwürfe gegen Kathrin auch anhören müssen. Um dieses spätere Totschlag-Argument im Keim zu ersticken. Das hätte ich tun müssen, wenn mein erstes Ziel die "Vermittlung" gewesen wäre. So war es aber nicht. Kathrins Name war in aller Munde. Permanent. Durch meine damalige "Bekanntheit" am Turm erzählte man mir wirklich JEDE (!) Geschichte, die es zum damaligen Zeitpunkt zu erzählen gab. Sie war in meinem Kopf für ALLES verantwortlich und eine Art Flatrate-Sündenbock. Mich faszinierte das irgendwie. Wie gesagt. Ich war selbst schon Opfer von Rufmord und weiß daher ungefähr, welche "Begleitsymptome" es gibt und auf was man besonders achten muss. Für mich war ein Faktum klar. Sie war (abgesehen von ihrer Familie und ihren Mitarbeitern) alleine gegen eine unzählige Masse an echten, virtuellen und solidarischen Fans. Das Gewicht stimmte nicht. Es gab für mich nur zwei Erklärungen für ihre Handlungen: Entweder ist sie eine psychopathische Geisteskranke oder sie steht bedrängt in der Ecke und schlägt nur noch um sich. Und nur DAS (!) wollte ich für mich herausfinden. Ich wollte sie kennenlernen und (ganz wichtig!) ihr mal zuhören. Ich habe keine Fragen gestellt, ihr keine Vorwürfe gemacht und sie in keiner Form bedrängt. Ich habe nur einen Kaffee getrunken und ihr und ihrem Mann Hajo zugehört. Später ergriff ich Partei und verlor damit meine Neutralität. Das stimmt. Weil sich damals schon abzeichnete, was bis heute Bestand hat. Es gab ein kleines aber lautes Lager, mit dem nicht zu reden war. Ich konnte nicht argumentieren, ich konnte nicht erklären. Ich traf auf eine Wand aus Sturheit und Verbortheit. Auch viele meiner heutigen Freundinnen und Freunde gehörten zu diesem Lager. Aber sie hörten zu, waren interssiert und sich auch die Mühe gemacht, Dinge durch eine andere Brille zu sehen. Zum Glück. Ob man die systematische Zerstörung der Person Kathrin Müllerchen nun "Hexenjagd" oder "persönlichen Feldzug" nennt, ist im Grunde völlig unwichtig und Wortklauberei. Das Ergebnis ist, dass die Familie Müllerchen (die immer am Turm zu Hause war) verkaufen wird. Somit führte dieser Weg zwar am Ende zum Ziel, es macht den Weg aber nicht zu einem besseren.
DIE LAMBERT-CD "STAND DER DINGE"
Während der Sommerpause (die "Lager" gab es schon) blieben mir sehr viele Indianer treu. Und auch die Hymne blieb am Leben. Sie wurde in Autos gespielt, zum Klingelton gemacht oder mir an der Supermarktkasse ins Ohr gesungen. Ich habe virtuell und real sehr um dieses Lied gekämpft. Nicht aus wirtschaftlichem sondern aus künstlerischem Interesse. So ein Lied schreibt man einmal im Leben. Wenn es dann unter einen Politikzug rollt und verschwindet, kämpft man dagegen. So ein Lied ist wie ein Kind. Und "Hier am Turm" war und ist für mich ein sehr schönes Kind!
Immer wieder tauchte die Frage auf, wann man denn die Hymne auf CD kaufen könne. Ich antwortete dann immer, dass es für eine CD-Produktion Geld brauche und wir als Band dieses Geld (ohne Hilfe) alleine nicht aufbringen können. Irgendwann wurde ich zu einem Gespräch ins "Wigwam" an den Pferdeturm gebeten und ein Indians- (und hoffentlich auch LAMBERT-) Fan drückte mir eine vierstellige Summe Geld in die Hand. Kommentar: "Reicht das für die CD?". Ja, das Geld reichte. Die CD "Stand der Dinge" erschien. Die Band wollte dann von sich aus 2 Euro jeder am Turm verkauften CD an den Nachwuchs spenden, weil es diese CD ohne Indians ja nicht gegeben hätte und man so auch ein wenig "zurückgeben" wollte. Besagter CD-Finanzierer-Fan stimmte zu und Kathrin erklärte sich bereit, die CD (ohne Gegenleistung!) am Turm zum Verkauf anzubieten.
GERÜCHTE / BEHAUPTUNGEN
- Spätestens jetzt macht sich die Band die Taschen voll
- Jetzt macht sich Kathrin die Taschen voll
RICHTIG IST
Ich habe 200 Exemplare der CD an den Turm gebracht. Verkauft wird die CD dort für 10 Euro. 2 Euro gehen an den Verein. 8 Euro der CD gehen vollständig (!) zurück an den Fan, der sie bezahlt halt. Bleiben? Exakt! 0 Euro! Kein Cent für die Band, kein Cent für Kathrin! Bis zum heutigen Tag wurden ca. 30 CDs am Turm verkauft. Somit bleibt der Fan auf seinem ausgelegten Geld und der Nachwuchs auf seiner Spende sitzen.
EIN FAZIT
Im Jahr 2013 habe ich mit den Indians Momente erlebt, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Dafür bin ich auch unglaublich dankbar. Die Mehrheit unter den Indianern ist wunderbar, klar denkend und sehr reflektiert. Ich hoffe sehr, dass wir noch bei vielen Gelegenheiten klönen, lachen und Spaß zusammen haben werden. Ich bleibe im Herzen Indianer. Auch, wenn ich vorerst zu keinem Spiel mehr komme.
Meine Dauerkarte habe ich, nach den Pöbeleien am Turm gegen mich, abgegeben. Ich bin zu sensibel, um mir das freiwillig anzutun.
Sobald sich am Turm grundlegend etwas geändert hat und ein frischer, unpolitischer Wind weht, würde ich mir gerne wieder das eine oder andere Spiel mit euch ansehen. Mit Freunden. Am Turm. Bis dahin wünsche ich allen Indianern von Herzen ein waches Gemüt und ein gutes Bauchgefühl. Stellt Fragen, wenn etwas "komisch" scheint und lasst nicht zu, dass man euch als "Masse" instrumentalisiert, indem Andere für euch sprechen.
Auf bald. Danke!
Euer Hannes