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Pluspunkte:
+ Endlich wieder ein Sonderzug und eine Masse an Indians-Fans, die auswärts gefahren sind
+ Eine Fan-Freundschaft mit Halle, die auf allen Ebenen super ist
+ Gemeinsamer Fanmarsch zum Stadion
+ Schöne Choreo beider Ultra-Gruppen
+ Rappelvoller Gästeblock, der stimmungstechnisch Bock auf Auswärtsfahrten macht
+ Gute Orga mit Party-Zelt und Sitzmöglichkeiten vor dem Spiel direkt an der Halle
+ super leckere Grill-Angebote + faire Preise
+ Überaus freundliche Helfer, die alles versucht haben, dem Festtag einen entsprechenden Rahmen zu geben
+ Eine Mannschaft, die qualitativ schon nen Brett ist und super Spaß macht
+ Charaktere in der Mannschaft, die einem sehr viel Freude bereiten
+ Feststellung, dass es von Vorteil ist, in Hannover ein gutes Taxi-/Uber-Netz zu haben
Minuspunkte:
- Ego-Auftritt einiger weniger, was einfach unnötig ist
- Kommunikation Organisation>Mitreisende
- viele Alkoholleichen auf solchen Fahrten
- Rückfahrt-Chaos und Verspätungen
Der Sonderzug an sich war ein super Aktion. Endlich sind mal wieder viele Indianer auswärts gereist und man hat gesehen, dass die Freundschaft zu Halle auf allen Ebenen stattfindet. Es gab ein großes Fanfest, ein tolles Spiel aus Indians-Sicht und es war grundsätzlich ne supertolle Auswärtsfahrt! Trotzdem gibt es Dinge, die mich etwas irritierend zurücklassen.
1.) Warum hat man sich nach Ankunft nicht auf dem Bahnhofsvorplatz gesammelt? Es war genug Zeit da und so gab es einen Großteil, der erst später am Rathaus eintraf. Das war Bullshit.
2.) Offensichtlich hat sich keiner an Pyrotechnik und Rauchbomben während des Fanmarsches gestört. Ich will nicht wissen, wie reagiert worden wäre, hätte das ein anderer Teil des Zuges gemacht. Die dazugehörige Doppelmoral lassen wir wohl lieber unerwähnt.
3.) Die Ehrungen und Danksagungen in allen Ehren, aber 35 Min das Eröffnungsbully damit zu verzögern war scheiße. Die Lasershow - what the fuck?!? Beide Fanlager hatten Choreografien vorbereitet, beide Mannschaften hatten sich aufgewärmt. Das 1. Drittel war von beiden Teams schlecht, die Gründe dafür hausgemacht. Das war einfach schlecht.
4.) Toddy wurde zurecht kritisiert, aber trotzdem bin ich froh, ihn als Stadionsprecher zu haben. Zum einen, weil mir die Beschallung in der Halle viel zu laut war und es vor dem Spiel kaum bzw. so gut wie gar keinen Zeitslot gab, dass die voll besetzten Tribünen mal auf sich aufmerksam machen konnten. Zum anderen, weil ich persönlich dieses künstliche Anheizen via Stadionsprecher unheimlich unangenehm finde ("Halle seid ihr da?", "Hannover seid ihr da?", "Gebt mir ein M-E-C").
5.) Schade, dass nach dem Spiel alle auf sich allein gestellt zum Zug bzw. Bahnhof mussten. Kommunikativ ein Desaster, wenn einige wenige sich im Vorfeld Taxen und Bussen organisiert hatten, aber nicht an die breite Masse gedacht wurde. So wurde zum einen die nachfolgende Feierei mit der Mannschaft mehr oder weniger unter Zeitdruck durchgeführt, auf der anderen Seite sorgte es für die Überlastung des ÖPNV. Und für Stress unter allen Reisenden, das war nicht gut.
Last but not least - das Stadion:
Was wurde nicht alles geschwärmt über den 32 Mio. Neubau. Nach 1x drüber schlafen hab ich mir die Frage gestellt, wie ich so einen Neubau finden würde. Wäre so ein Ding besser als der Pferdeturm, wie ich ihn kenne? Ist so ein Neubau wirklich die Zukunft? Ich versuche es an dieser Stelle mal konstruktiv. Das Eis, die Banden, der Videowürfel, die Sicht von den Tribünen war überwiegend gut. Die Möglichkeiten des VIP-Bereichs mit den heruntergelassenen Scheiben direkt hinter der einen Tribüne sind wohl das Beste, was ich bisher live gesehen habe. Das sieht richtig geil aus. Aber auf der gegenüberliegenden Seite waren gefühlt zu wenig Sitzplätze. Das hätte man durchaus noch etwas höher ziehen können - oder nicht? 3.300 Plätze für das Ziel DEL 2 und 32 Mio.? Nun ja. Mir persönlich waren auf der Heimseite zu viele Mundlöcher, die die Stehplatztribüne unterteilten. Der Gästeblock wusste von der Größe zu gefallen, aber die Stufen waren zum teil echt steil und ich hatte das Gefühl, da fehlten noch Stangen o.Ä., damit man nicht fällt. Wenn der Block so komplett fertig ist, wird es nicht lange dauern, bis es den ersten Sani-Einsatz gibt aufgrund eines verunglückten Fans. 6 Pissoirs und 3 Scheißhauskabinen - nen bißchen wenig, oder? Das sind ja Verhältnisse schlimmer als am Pferdeturm. Dazu finde ich die Boxen direkt über dem Gästeblock unglücklich platziert und viel zu laut eingestellt. Das Licht war auch etwas dunkel und ich konnte auf der gegenüberliegenden Seite schwer die Spieler auseinander halten. Die LED-banden flackerten während des laufenden Spielbetriebs. Und man hörte, für die Spieler/Betreuer war der Weg von der Bank zum Eis auch nicht der Beste. Stimmungstechnisch war es sehr steril, ich habe Halle gar nicht vernommen und die Akustik in der Butze fand ich für meinen Geschmack grottig. Und zu warm war es in der Halle defintiv auch!
Würde ich auch so einen Neubau anstelle des Pferdeturms wollen? Nein. Da fehlt mir echt der Flair. Ich persönlich bevorzuge weiterhin ein offenes Eisstadion und ich finde, das ist auch das Besondere, was wir am Turm haben. Eher wäre ich persönlich für einen Um- statt Neubau. Und damit meine ich in erster Linie die Westseite des Pferdeturms. Statt des Parkplatzes benötigt man dort eine zweite Eisfläche mit angrenzenden Kabinen und darüber einen Hospitality-Bereich, den man sich vielleicht vom Sparkasse-Eisdom abschauen kann sowie neue, modernere und bequemere Sitze. Gerne durch solch verschiebbare Scheiben wie in Halle getrennt, sodass die Geldgeber direkt vom Sitz auf kurzem Weg in den VIP-Bereich können (wobei dieser nach dem Spiel ja etwaig auch in eine Art Disko/Partybereich eingeplant werden könnte). Wenn genug Geld vorhanden, würde ich die Eisfläche wieder auf 30x60 Meter zurückbauen (wie es in allen anderen Eishallen auch der Fall ist) und im Osten und Westen einen zweiten Rang mit mehr Sitzplätzen planen, etwaig auch mit einer LED-Bande für Werbeflächen (und Logen) sowie ein neues Dach, welches einen Videowürfel trägt. Ein gänzlicher Neubau würde mir persönlichem zu viel des Guten sein und ich täte mich schwer damit, das 'Neue' dann zu akzeptieren. Einen Neubau, an anderer Stelle als jetzt am Pferdeturm, kann ich mir ehrlich gesagt (Stand jetzt) gar nicht vorstellen.