Gesprächsrunde nach vermeintlich gescheiterten Kooperationsvertragsverhandlungen
Am 13. November 2011 trafen sich im Rahmen des Deutschland - Cups in München, auf
Einladung des Deutschen Eishockey Bundes, achtzehn Fanvertreter aus den Oberligen, der
ESBG und der DEL. Die Geschäftsführer zweier ESBG Vereine, wie auch der ESBG –
Geschäftsführer selbst, nahmen ebenso teil, wie drei Mitglieder des Präsidiums der DEB
und ein Vertreter der Deutschen Eishockey Liga.
Nachdem Manuel Hüttl, einer der Vizepräsidenten des DEB, die Anwesenden begrüßt und
das Ziel der Runde erläutert hatt, über den aktuellen Stand der Bemühungen um den
Kooperationsvertrag zu informieren, einigte man sich darauf die Inhalte dieser
Gesprächsrunde an die Eishockeyfans zu kommunizieren. Die anwesenden Fanbeauftragten
kommunizierten eingangs, dass die bisherige Kommunikation der beteiligten Ligen und
Verbände, nicht das gewünschte Ergebnis gebracht habe. Der Informationsstand in den
Reihen der Eishockeyfans war, dass man einen Kooperationsvertrag abgeschlossen habe,
den die ESBG abgelehnt hat. Dieser soll eine Laufzeit bis 2018 haben. Damit hätte man,
einerseits eine „wilde Liga“ mit fehlender Verzahnung und andererseits bis 2018 keine
Veränderungen des Standes heute zu erwarten seien. Einigermassen erstaunt nahmen die
Angesprochenen das zur Kenntnis und stellten die Sachlage umgehend klar. Richtig sei,
dass das zuletzt vorgelegte Angebot, der DEL, dessen Entstehung Herr Harnos, Präsident
des DEB beschreibt, von der ESBG, in einer Abstimmung, als unzureichend abgelehnt
worden ist. Die DEL betonte in dem Zusammenhang, dass dem Angebot eine klare Haltung
der DEL Vereine pro Verzahnung zu Grunde liege, welche einstimmig sei.
Man sei sich selbstverständlich im Klaren, dass das bisherige Angebot weiterhin verhandelt
werden müsse, da jede Liga die Notwendigkeit der Verzahnung, mit all seinen Aspekten,
sähe. Der DEB sieht für sich die Notwendigkeit vor Allem auch darin, dass ohne einen
Kooperationsvertrag, ein Bestehen der Nationalmannschaft, unter den heutigen
Gegebenheiten, nicht mehr möglich sei und damit auch die Berechtigung der DEB in Frage
zu stellen wäre.
Es wurden die Sachzwänge, aus den jeweiligen Ligen und Verbänden beschrieben, unter
denen jeder individuell steht und damit zu der jeweiligen Entscheidung und Position
gekommen ist. Alle Anwesenden sind sich aber auch einig, dass es mit der aktuellen
Uneinigkeit eigentlich unmöglich ist, den Eishockeysport in der gewünschten Art und
Weise zu präsentieren. Die Fanvertreter betonten wiederholt, dass sie gerne bereit sind, an
einem positiven Bild des Eishockeysports in Deutschland und über die Landesgrenzen
hinaus mitzuwirken. Sie hätten aber auch den Eindruck, dass der Fan und Zuschauer, bei
den aktuellen Bemühungen der Ligen, nicht ernst genug genommen werden würde und sich
das dringend ändern müsse, wolle man die Abwanderung aus den Eishockeystadien des
Landes aufhalten. Alle Anwesenden sind sich einig, dass darüber hinaus umfangreiche
Anstrengungen unternommen werden müssen, diese Zuschauer zurück und neue zu
gewinnen. Es war festzustellen, dass eigentlich alle dasselbe Ziel haben, es aber aktuell
nicht gelingt alle Interesse zu wahren. Hierfür muss es Lösungen geben.
Erste Schritte in diese Richtung soll die Verbesserung der Fanstrukturen sein, damit ein
Austausch und die Zusammenarbeit verbessert werden kann. Auch wird erneut
vorgeschlagen, dass auch die DEB einen Fanbeauftragten installiert. Die anwesenden
Fanbeauftragten und Fanvertreter sind sich einig, dass sie diese Strukturen im Austausch
selbst entstehen lassen können, wie dies aktuell zu einem Teil bereits der Fall ist. Der
Vertreter der DEL kündigt an, das die DEL in Kürze im diesem Zusammenhang die
bestehenden Strukturen der Fanbeauftragten innerhalb der DEL überprüfen und angleichen
möchte. Ähnliche Bestrebungen wären in der ESBG und den Oberligen, so nicht bereits
vorhanden, sicher wünschenswert.
Was die Gesprächsbereitschaft der DEL und der ESGB anbetrifft wird spürbar, dass jeder
auf den Anderen wartet, um aufeinander zuzugehen. Herr Harnos , Präsident des DEB sieht
diesen ohnehin in einer Vermittlerrolle und bietet an, die Parteien zu einem erneuten
Gespräch einzuladen, als Termin soll die U20 WM Mitte Dezember in Garmisch-
Partenkirchen dienen.
Nach gut zweistündiger, teilweise intensiv geführter, Diskussion trennen sich die
Teilnehmer mit einer Perspektive wieder, die viel versprechend anmutet, aber sicher
aufmerksam gepflegt werden muss. Einmal mehr kann es nicht bei Lippenbekenntnissen
bleiben, dass sind wir diesem tollen Sport einfach schuldig. So wird diese Gesprächsrunde
sicher nicht die letzte dieser Art gewesen sein.
Verfasser:
Thomas Schmitz, 1. Vorsitzender Haie-Fanprojekt e.V.
Gelesen/Geprüft:
Manuel Hüttel, DEB Vize-Präsident
Matthias Schuhmann, DEL Betriebsgesellschaft MBH